Deutsche Gastbranche wirkt als Integrationsmotor
Eine neue Fraunhofer-Studie betont die wirtschaftliche Bedeutung einer gelingenden Eingliederung in den Arbeitsmarkt.
Die erfolgreiche Integration von Zuwanderern in den deutschen Dienstleistungssektor „Gastwelt“, der unter anderem Tourismus und Gastronomie umfasst, hat spürbar positive Auswirkungen auf die Entlastung der Sozialsysteme. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO). Eine Voraussetzung dafür sei allerdings, Migranten schneller und einfacher als bisher in den Arbeitsmarkt einzubinden. „Mit Jedem, den wir in eine Beschäftigung bringen, entlasten wir die Sozialsysteme und stärken unsere Volkswirtschaft. Ihr besonderes Augenmerk sollte die Politik daher auf die spezifischen Bedürfnisse der Gastwelt richten, die in Sachen Integration besonders effektiv ist“, sagt die Autorin der Studie, Vanessa Borkmann.
IAO-Zahlen zeigen, dass im Gastgewerbe über 40 Prozent der Beschäftigten eine Einwanderungsgeschichte haben, in der Gesamtwirtschaft trifft das lediglich auf 15 Prozent zu. In diesem Bereich arbeiten bereits zwölf Prozent der Geflüchteten, die sich derzeit in Deutschland aufhalten. Das sind knapp 150.000 Personen, die nicht mehr auf soziale Sicherung angewiesen sind, weil sie ein eigenes Einkommen erzielen. Für die öffentliche Hand bedeute dies Einsparungen von monatlich rund 150 Millionen Euro oder rund 1,8 Milliarden Euro pro Jahr.