Merz spricht mit Trump über US-Friedensplan
Trump hat die europäischen Verbündeten mit seinem Ukraine-Friedensplan überrascht. Kurz vor dem G20-Gipfel gibt es nun eine erste Kontaktaufnahme. Wadephul ist skeptisch.
Köln (dpa) - Bundeskanzler Friedrich Merz hat erstmals mit US-Präsident Donald Trump über den US-Friedensplan für die Ukraine gesprochen. Das Telefonat sei „vertrauensvoll und verbindlich“ gewesen und es seien „nächste Schritte“ der Abstimmung auf Ebene der Berater verabredet worden, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius anschließend. Merz werde nun die europäischen Partner darüber informieren.
Merz ist den Angaben zufolge der erste europäische Nato-Verbündete der USA, der mit Trump über den umstrittenen 28-Punkte-Plan gesprochen hat. Die Europäer waren von dem Vorstoß Trumps überrascht worden. Sie arbeiten nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen nun an einem eigenen Vermittlungspapier, das noch in Abstimmung sei. Beim G20-Gipfel in Johannesburg werde es weitere Gespräche geben.
Derweil äußerte sich Außenminister Johann Wadephul skeptisch, dass der US-Friedensplan schnell umgesetzt werden könne. „Das Letzte, was wir jetzt brauchen, ist Hektik und Schnelligkeit“, sagte Wadephul in der ARD. Jeder verstehe, dass schnell ein Ende des Schießens kommen solle. „Aber wir brauchen Zeit, nachzudenken, was eine verlässliche Grundlage sein kann für einen dauerhaften Frieden.“