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Im Zweifel für die Quote

Die Bundesregierung hat  ein Gesetz zum Frauenanteil in Vorständen beschlossen. Lest hier, wie es um die Gleichberechtigung  steht.

Jennifer Wagner, 25.02.2021
Derzeit ist in Deutschland etwa jede dritte Führungskraft weiblich.
Derzeit ist in Deutschland etwa jede dritte Führungskraft weiblich. © picture alliance / Zoonar

Die Zahl der berufstätigen Frauen in Deutschland steigt – jedoch nur langsam: 1999 lag der Anteil der Arbeitnehmerinnen bei knapp 44 Prozent, 2019 waren es drei Prozent mehr. Auch beim Einkommen gibt es nach wie vor Ungleichheiten: 2019 betrug der bereinigte Gender Pay Gap 19 Prozent – so viel lag der durchschnittliche Stundenverdienst von Frauen unter dem von Männern. Allerdings: Rund drei Viertel des Verdienstunterschieds sind strukturbedingt, weil Frauen oft in schlechter bezahlten Branchen und Berufen arbeiten. Doch auch unter vergleichbaren Bedingungen verdienen Frauen rund sechs Prozent weniger. Drei Fragen und Antworten zur Gleichberechtigung in der Arbeitswelt.

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Wie unterstützt die Politik die Erwerbstätigkeit von Frauen?

Zum Beispiel durch Elternzeit und Elterngeld, die eine frühere Rückkehr von Müttern ins Arbeitsleben fördern. Mütter und Väter erhalten für eine gewisse Zeit Ausgleichszahlungen vom Staat, wenn sie wegen der Kinderbetreuung nicht arbeiten. Allerdings: Meist nehmen die Mütter den deutlich größeren Teil der Elternzeit. Viele Männer bleiben lediglich zwei Monate zu Hause – das Minimum, das nötig ist, um Anspruch auf Elterngeld zu haben.

Wie sieht es in den Chefetagen aus?

Laut Statistischem Bundesamt war 2019 knapp jede dritte Führungskraft eine Frau. Zu wenig, findet die Bundesregierung und hat Anfang 2021 ein Gesetz zur Einführung einer Frauenquote auf den Weg gebracht. In Vorständen mit mehr als drei Mitgliedern muss demnach künftig mindestens eine Frau sitzen. Zudem sollen Vorstandsmitglieder im Fall von Mutterschutz oder Elternzeit ihr Mandat ruhen lassen können.

Welche Rolle spielt die Corona-Pandemie?

Geschlossene Kitas und Schulen machen Betreuung zu Hause nötig – und die übernehmen meist Frauen, wie Studien belegen. Das hat zu einer Debatte über Rückschritte bei der Gleichberechtigung geführt. „Wir erleben eine entsetzliche Retraditionalisierung“, schreibt etwa die Soziologin Jutta Allmendinger in der Wochenzeitung „Die Zeit“. Zu beobachten sei „eine Rollenverteilung, die jener in der Generation unserer Eltern und Großeltern entspricht“. Andere Forscher erwarten immerhin Besserung für die Zeit nach Corona: Die zunehmende Flexibilisierung durch das Homeoffice werde es einfacher machen, Familie und Beruf zu vereinbaren.

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